Nordhäuser Unternehmerverband feierte Jubiläum und Festredner Wolfgang Grupp

Welch eine Bilanz zum Jubiläum! Zählte der Nordhäuser Unternehmerverband (NUV) zu seiner Gründung vor zehn Jahren noch 70 Mitglieder, so hat sich die Zahl der Unternehmen nun verdoppelt. Grund genug, auf den gemeinsamen Erfolg anzustoßen. Wo? In der Skoda-Autowelt Peter. Sie präsentierte sich als Festsaal. Und mit Festredner Wolfgang Grupp bekam das Jubiläum sein rhetorisches Highlight!

Rund 300 NUV-Mitglieder kamen am 13. September in Nordhausens Skoda-Autowelt Peter zusammen, um ausnahmsweise einmal nicht explizit über Wirtschaft zu reden, sondern um zu feiern. Grund dazu gab es allemal, denn aus den 70 Gründungsmitgliedern, die der Industriellen-Stammtisch und der Verband der Wirtschaft als Vorgängervereinigungen 1994 eingebracht hatten, waren nach einem Jahrzehnt doppelt so viele geworden. Erfreut über die Stärke und das große Mitsprachepotenzial des NUV, begrüßte Verbandschef Joachim Junker seine Mitstreiter.

Beeindruckendes Zeugnis vom Potenzial der Mitgliedsunternehmen legte ein Video, das sowohl über deren Wirtschaftskraft als auch über deren gemeinsame Ziele für die Region Nordhausen informierte. Sparkassen-Vorstand Wolfgang Asche brachte es im Film auf den Punkt: „Als Region sind wir stark, wenn sich die Akteure vor Ort kennen, einander vertrauen und miteinander arbeiten.“

Das erfolgreiche Miteinander belegte die Mitsprache bei Projekten wie der A 38, dem Industriegebiet „Goldene Aue“, der Ansiedlung der Fachhochschule und nicht zuletzt der erfolgreichen Landesgartenschau, die im Jahr 2004 zum Gründungsort des NUV avancierte.

Heute ist der Verband wichtigstes Sprachrohr der Wirtschaft gegenüber Politik, Verwaltung und Unternehmen. Mit der Wahl zum „Unternehmer des Jahres“ beschreitet man seit einem Jahr neue Wege. Der Erste, der diese Auszeichnung empfing, war Axel Heck. Er sei stolz darauf, ein Nordhäuser zu sein, und wünsche sich noch viele weitere engagierte Unternehmer für die Stadt.

Mit Festredner Wolfgang Grupp, Geschäftsführer des Sporttrikotagen-Herstellers TRIGEMA, hatte sich der NUV sein schönstes Geburtstagsgeschenk gemacht. In markigen Sätzen betonte der „notleidende Unternehmer“ (O-Ton) aus Baden Württemberg, wie wichtig es sei, am Standort Deutschland zu produzieren und sich um die Menschen hier zu sorgen. Am Beispiel seines Unternehmens zeigte er auf, dass es grundlegend sei, die Sorgen derer zu kennen, die die Werte schafften. „Nur wenn es meinen Mitarbeitern gut geht, kann es auch mir gut gehen!“, konstatierte er. Sein Appell: Jeder Unternehmer sollte zu 100 Prozent mit seinem Vermögen für sein Unternehmen haften. Nur dann wäre gierigen Managern, Schmarotzertum und Gewissenlosigkeit Einhalt geboten. Sich selbst in die Pflicht zu nehmen müsse für einen gestandenen Unternehmer oberstes Gebot sein. Als Schande bezeichnete es Grupp, Mitarbeiter noch unter dem Mindestlohn zu bezahlen. „Ein Mitarbeiter, der den ganzen Tag arbeitet und Werte schafft, muss von seinem Einkommen auch leben können!“, so seine Forderung. Mit einem personalisierten flüssigen Gruß aus Nordhausen bedankten sich Joachim Junker und sein Vize Nils Neu bei Wolfgang Grupp.